Stärkung der "Informellen Care"
In 3 Workshops zu einem Konzept "informelle Care" für Gemeinden und Regionen
Aufbauend auf der Projektmethode "Who Cares?" ist ein Workshop-Zyklus entstanden für die Entwicklung eines Konzeptes "Informelle Care" für Gemeinden und Regionen.
In drei partizipativen Workshops werden Angebote, Rahmenbedingungen und Finanzierungs- und Umsetzungsformen diskutiert und ausgearbeitet.
Die Arbeit pflegender Angehöriger macht bei Menschen mit einer Demenz gemäss Alzheimervereinigung knapp 50 Prozent der gesamten Betreuungsleistung aus. Diese Leistungen sind für die GEsundheits- und Altersversorgung in der Schweiz systemrelevant!
Informelle Care ist eine der tragenden Säulen in der Altersversorgung. Unterstützungs- und Entlastungsangebote leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung, Autonomie und Lebensqualität von älteren Menschen.
Die Projekte von ValeCura zeigen deutlich: Die Bereitschaft der Bevölkerung ist gross, sich sozial zu engagieren. Es fehlt nicht an Freiwilligen oder an Strukturen für Unterstützung und Betreuung. Die Herausforderungen liegen einerseits in der nachhaltigen Koordination der Angebote und Akteure, in der Sichtbarkeit der Angebote und andererseits im Zugang zu den Angeboten. Oft sind es die Kosten, die darüber entscheiden, ob die Angebote genutzt werden oder nicht. Aber auch das Gefühl der Abhängigkeit kann dazu führen, ein Angebot nicht zu nutzen.
Die drei ganztägigen Workshops haben jeweils einen ganz konkreten Inhalt und führen zu einem definierten Ergebnis. Hier die Übersicht:
Der erste Workshop fokussiert die Klärung, welche Leistungen als Unterstützungs- und Betreuungsleistungen verstanden werden sollen und welche nicht. Damit werden auch die möglichen Zielgruppen für diese Angebote festgelegt. Als Strukturierungshilfe dienen Bedarfsdimensionen der Betreuung und der Betreuungszyklus.
Das Angebotsportfolio basiert in der Regel auf einer möglichst vollständigen Auflistung bestehender Angebote (IST). Ausgehend von dieser IST-Analyse wird geklärt, ob Angebote fehlen (SOLL).
Als Ergebnis des Workshops liegt ein Angebotsportfolio vor mit einer differenzierten Nutzeranalyse.
Im zweiten Workshop werden die strukturellen und inhaltlichen Rahmenbedingungen geklärt: Zugang zu den Leistungen, Assessment, Legitimation, die Koordination der Angebote, der Akteure und der Nutzer.
Eine wesentliche Frage ist, welche Angebote durch Freiwillige erbracht werden und wo es Professionals braucht. Hier geht es um die Konkretisierung von Mengen: Dienstleistungen für die Angebote und Strukturleistungen in den Organisationen.
Die dritte Ebene bezieht sich auf die Sichtbarkeit der Angebote: Marketing, Kommunikation und Implementierung des öffentliches Diskurses zu Unterstützung und Betreuung.
Auf der Grundlage der ersten beiden Workshops werden nun die Mengen, personellen Qualifikationen und die daraus entstehenden Kosten gebündelt. Es werden mögliche Umsetzungsvarianten vorgestellt und diskutiert. Dabei geht es auch um die Umsetzung von Koordinationsaufgaben für die Gemeinde bzw. Region.
Die Umsetzungsvarianten werden so vorbereitet, dass sie in den politischen Prozess einfliessen können. Dazu gehört auch die Frage, welche Kosten eingespart oder welche Systementlastungen möglich werden durch die Investitionen.
Die Ergebnisse aller drei Workshops werden zu einem Konzept "Informelle Care" verdichtet.